Zwischen 1794 und 1815 während der Annektierung der Stadt Köln in das Französische Reich besuchte Herrscher und Feldherr Napoleon mehrmals die Stadt Köln. In dieser Zeit war er mit seiner ersten Frau Josephine verheiratet. Jedoch sei Napoleon auch kein Kostverächter gewesen und hatte eine große Schwäche für kostbare, teure und schöne Dinge. Er war begeistert von der Deutschen Backkunst und kam immer wieder in die Bäckerei des Hauses der KUPFERGASSE 10. Er entwickelte aber nicht nur eine Schwäche für die Köstlichkeiten der Bäckerei, sondern auch eine für das Personal.
Toni Schuster war ein Pionier des Backhandwerks und über die Stadtgrenzen hinaus mit seiner Bäckerei bekannt. Allerdings war es seine Schwester Gertrud, die hinter dem Verkaufstresen Napoleon den Kopf verdrehte. „Die schöne Gerdi“ soll der eigentliche Grund gewesen sein, warum er so oft in die Kupfergasse kam. Sie berichtet später, dass er gelegentlich alle verfügbaren Brote und Backwerke kaufte, um ihr einen frühen Feierabend zu bescheren.
Gertrud wohnte in dem letzten Zimmer unterm Dach. In Briefen schreibt sie, dass sie sich mit Napoleon oft an den Zimmern der übrigen Familienmitglieder vorbeischleichen mussten. Denn die Liason oder auf Kölsch „Fisternöllche“ durfte schließlich nicht bekannt werden. Wir haben diesem Zimmer dem Namen „Josephine“ gegeben, um damit an die betrogene Ehefrau zu erinnern.
Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und unser Haus trägt den Namen „La Belle 10“ (die schöne Zehn) in Anlehnung an die „schöne Gerdi“ und unserer Hausnummer.